Mit Blick auf die gestern vorgestellten Pläne der SPD zur Einführung einer Vermögensteuer warnt der BDD vor neuen Belastungen für mittelständische Handelsunternehmen.
„Eine Vermögensteuer wäre für alle Dienstleistungsunternehmen, insbesondere aber für den Mittelstand, ein großes Problem. Denn im aktuellen Strukturwandel der Branche würde das viele Händler finanziell überfordern“, so BDD-Bundesgeschäftsführer Stefan Genth. Die Unternehmer müssten derzeit erhebliche Summen in die Digitalisierung investieren.
Kritisch sieht der BDD vor allem die Ertragsunabhängigkeit der Vermögensteuer. „Am Ende könnten Unternehmen diese Steuer bezahlen müssen, obwohl sie eigentlich Verluste machen. Das geht an die Substanz“, so Genth weiter. Schwierigkeiten ergäben sich außerdem bei der Bewertung des Vermögens. Denn die Steuer knüpft an aufwändig zu ermittelnde Vermögenswerte an. Das bedeutet für die Unternehmen und die Finanzverwaltung einen Zuwachs an Bürokratie. Zudem sei die Erschließung neuer Steuerquellen angesichts eines staatlichen Überschusses von über 50 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2019 kaum begründbar und schlicht überflüssig.